Leicht sinkende Bodenpreise bei Käufen, ein neuer Höchststand bei Ökologischem Landbau und Überwachungssysteme, die ihre Wirkung entfalten - dieses Fazit zieht Michael Koch anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichtes Landwirtschaft 2023
Der Landkreis Havelland hat seinen Jahresbericht Landwirtschaft 2023 veröffentlicht. Ein besonderes Augenmerk richtet sich diesmal auf das breitgefächerte Überwachungssystem, was der Landkreis Havelland im Sinne des Verbraucherschutzes und des Tierwohls bereitstellt und umsetzt.
Dabei werden nahezu alle Bereiche der Lebensmittelproduktion systematisch kontrolliert - ganz nach dem Motto „vom Ursprung bis auf den Teller der Endverbraucherin bzw. des Endverbrauchers“. So gab es 2023 allein bei erlegtem Schwarzwild 2.933 Trichinenuntersuchungen. 725 Partien Obst und Gemüse wurden auf Qualität, Herkunft und Beschaffenheit hinsichtlich der Handelsklassen kontrolliert. Bei insgesamt 99 kontrollierten Einrichtungen wurden fünf Verwarngelder ausgesprochen. Insgesamt ist in allen Bereichen eine hohe Kontrolldichte zu verzeichnen.
Hierzu bemerkte der Beigeordnete und zuständige Fachdezernent Michael Koch: „Ich freue mich, den Jahresbericht Landwirtschaft 2023 der Öffentlichkeit vorstellen zu dürfen. Für den aktuellen Bericht möchte ich hervorheben, dass sich unsere Kontrollsysteme beim Tierschutz, der Futter- und Lebensmittelüberwachung, der Fleischhygiene und bei der Handelsklassenüberwachung offenkundig bewährt haben. Wir decken damit die gesamte Bandbreite der Wertschöpfung von Lebensmitteln zum Schutz von Mensch und Tier im Havelland ab. Gleichzeitig zeigen die Beanstandungen aber auch wie wichtig unsere Maßnahmen und Prävention sind. Wichtig ist, dass wir uns ständig selbst hinterfragen, an welcher Stelle unsere Systeme hinreichend wirken und an welcher Stelle wir ggf. weiter optimieren können.
Mit Blick auf den Jahresbericht lässt sich außerdem feststellen, dass wir zumindest bei den Kaufpreisen für landwirtschaftliche Nutzflächen eine leichte Entspannung zu verzeichnen haben. Es gilt abzuwarten, ob sich dieser Trend künftig verstätigen wird. Abschließend möchte ich betonen, dass mir sehr daran gelegen ist, bereits bestehenden Austausch fortzuführen und mit den übrigen relevanten Partnern in einen Dialog zu kommen. Dies gilt für den gesamten Bereich der Landwirtschaft.“
Der Jahresbericht Landwirtschaft 2023 konstatiert bei der Entwicklung der Bodenpreise bei Käufen eine leichte Entspannung der Marktlage. Insgesamt 3.051 ha wechselten im vergangenen Jahr den Besitzer. Mit durchschnittlich 12.011,93 Euro/ha ist sowohl bei den Preisen als auch bei den Flächenmengen ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Der durchschnittliche Kaufpreis sank hier um 878,09 Euro und die gehandelte Menge um 895.
Im vergangenen Jahr war dem Amt für Landwirtschaft eine landwirtschaftliche Nutzfläche von insgesamt 45.914 ha zur Verpachtung angezeigt. Der durchschnittliche Pachtpreis 2023 stieg dabei leicht auf 345,65 Euro/ha. 2022 lag er noch bei 332 Euro/ha. Die Zahl der Neuabschlüsse für Verpachtungen sank auf 154.
Ein Trend, der sich im Havelland weiter verstärkt, ist der Ökolandbau. Offenbar stellt dieser Bereich der Landwirtschaft insbesondere auf den märkischen Böden, die i. d. R. recht sandig sind, für Landwirte eine echte wirtschaftliche Alternative dar. Lag der Anteil dieser Flächen im Jahr 2017 noch bei knapp 8 % weist der Jahresbericht für 2023 bereits 17,2 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche aus.
Im Bereich der Tierhaltung ist die Menge der gehaltenen Masthähnchen um 10 % gesunken. Gleichzeitig ging auch die Anzahl der Betriebe von 37 auf 22 zurück. Auf konstantem Niveau bewegte die Anzahl an Unternehmen, die Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen halten. Weiterhin gibt es zehn gewerbliche Imker im Havelland. Im Rahmen der Überwachung von Tierseuchen wurden bei Kontrollen der Schweinemast insgesamt neun Verstöße registriert.
Der Bericht kann über die App des Landkreises Mein-HVL und auf unserer Homepage unter www.havelland.de/ abgerufen werden.