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Einsatzmaßnahmen aufgrund der Unwetterlage „Xavier“ Von gestern zu heute gab es aufgrund der Unwetterlage in der Polizeiinspektion Prignitz insgesamt 97 witterungsbedingte Einsätze, darunter neun Verkehrsunfälle mit Sachschaden und ein Unfall mit leichtem Personenschaden. Vorwiegend verursachten umstürzende Bäume stundenlange Straßensperrungen, die durch die alarmierten Feuerwehren zum größten Teil bereits wieder beräumt wurden.

Gegenwärtig sind allerdings noch mehrere Kreis- und Gemeindestraßen gesperrt. Die Stromversorgung ist in den Ortslagen Dargardt, Boberow, Dallmin, Ellershagen teilweise ausgefallen. Die Telekommunikation war ebenfalls stark beeinträchtigt. Ein Kamerad der Freiwilligen Feuerwehr wurde in Perleberg gegen 16.00 Uhr im Bereich Quitzower bzw. Lindenstraße durch einen PKW-Fahrer leicht an der Hüfte verletzt. Der Mercedes-Fahrer aus der Prignitz missachtete zuvor eine Straßenabsperrung und streife mit seinem Außenspiegel den Kameraden. Weitere Personen sind nach jetzigem Kenntnisstand nicht zu Schaden gekommen. Zur Bewältigung der Lage wurde vorübergehend eine Leitstelle beim Landkreis eingerichtet. Hier wurden Einsatzmaßnahmen u.a. zwischen Feuerwehr, Katastrophenschutz und Polizei koordiniert. Hervorzuheben ist die Evakuierung zweier Regionalzüge (Glöwen und Karstädt), die aufgrund von Streckensperrungen nicht weiter fahren konnten. Insgesamt mussten ca. 130 Fahrgäste kurzfristig untergebracht werden. Einem Teil wurden Schlafmöglichkeiten in der Löcknitz-Halle und in der Feuerwehr Glöwen zur Verfügung gestellt.

Im Landkreis Ostprignitz-Ruppin  - registrierte die Polizei 39 Einsätze wegen aus der Witterung resultierender Gefahren, dazu kommen zehn Unfälle mit Sachschaden und drei Unfälle mit Personenschaden. Bei nur einem Unfall auf der Autobahn kam ein 39-jähriger Oranienburger an der Anschlussstelle Neuruppin auf die Autobahn 24 in Fahrtrichtung Berlin infolge offenbar unangepasster Geschwindigkeit bei sehr starken Windböen in der Kurve mit seinem PKW Renault nach rechts von der Fahrbahn ab und im Entwässerungsgraben zum Stillstand. Das nicht mehr fahrbereite Fahrzeug musste geborgen und abtransportiert werden. In den meisten Fällen kam es aber zu Zusammenstößen mit Bäumen und/oder stärkeren Ästen bzw. diese fielen auf vorbei fahrende PKW. Gegen 16.00 Uhr wurde aber z.B. in der Königstraße in Wittstock auch ein Dixieklo auf einen PKW geweht und gegen 17.00 Uhr kippte ein Kleintransporter auf dem Stöffiner Weg in Neuruppin aufgrund starker Windböen um. Der schwerste Unfall ereignete sich gegen 16.25 Uhr auf der Landesstraße 19 zwischen Lindow (Mark) und Schönberg. Hier wurde ein 26-jähriger Beifahrer, der in einem Kleintransporter mit drei Sitzplätzen im vorderen Bereich in der Mitte saß, von einem herabstürzenden Ast tödlich verletzt. Dem 47-jährigen Fahrer gelang es noch, nachdem der ca.1,30 Meter lange Ast die Windschutzscheibe des Citroen Jumper durchschlagen hatte, das Fahrzeug am Straßenrand anzuhalten. Er sowie der dritte Insasse (rechts von dem Verstorbenen) blieben deshalb unverletzt. Beide standen aber unter Schock. Die L 19 war bis zum Abschluss der Bergungsarbeiten gegen 21:00 Uhr voll gesperrt.