Wer sich für ein Kind entscheidet, muss über die Jahre auch einiges an Kosten einplanen. Wie viel in zwölf Schuljahren zusammenkommt, hat nun eine aktuelle Studie herausgefunden. Dabei zeigen sich zum Teil erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern: Während in Niedersachsen rund 27.000 Euro fällig werden, ist es in Mecklenburg-Vorpommern nur knapp die Hälfte.
Wieviel kostet das Schullebens eines Kindes in Deutschland?
Für das Schulleben eines Kindes müssen Eltern in Deutschland durchschnittlich 20.695,83 Euro einplanen – das ergab eine aktuelle Studie des Preisvergleichs idealo. Diese Durchschnittskosten beziehen sich auf ein schulpflichtiges Kind von der Einschulung bis hin zum Abitur. Betrachtet wurden dabei Posten wie Hortbetreuung, ÖPVN, Schulranzen oder auch Schulbücher.
Hortkosten sind in vielen Bundesländern sehr hoch
In den letzten Jahren hat die Pisa-Studie ein erschreckendes Ergebnis gezeigt. Damit mehr Schüler eine bessere Leistung erzielen, rückten Ganztagsschulen wieder mehr in den Fokus. Durch dieses Betreuungsangebot werden die Fähigkeiten der Schüler in den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen wieder mehr gefördert. Aber auch berufstätigen Eltern kommt dieses Modell entgegen, da sich Arbeit und Familie so besser miteinander vereinbaren lassen. Je nach Bundesland fallen dabei zwischen 2.740,20 Euro im günstigsten Land Thüringen und 13.920 Euro bei Spitzenreiter Niedersachsen an.
ÖPNV und Schulranzen treiben das Kostenbarometer weiter nach oben
Damit das Kind sicher zur Schule und später wieder nach Hause kommt, bieten sich die Nahverkehrsangebote an. Nicht immer sind Eltern aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeiten in der Lage, die Kinder zur Schule zu bringen und später abzuholen. Im teuersten Land Rheinland-Pfalz werden dafür knapp 6.000 Euro in zwölf Jahren Schule fällig. Einige Bundesländer bieten jedoch Schülertickets an, wenn der Wohnort eine bestimmte Kilometeranzahl von der Schule entfernt ist. Hinsichtlich des Schulranzens müssen im Laufe eines Schullebens mindestens drei bis vier Stück eingeplant werden. Schließlich möchte der Nachwuchs ab einer höheren Klassenstufe nicht mehr mit einem Kindertornister gehen. Ab der 5. Klasse werden von vielen Kindern Rucksäcke bevorzugt, in denen alle Bücher, Hefte und Stifte Platz finden. Dabei muss es dem Vergleichsportal zufolge nicht immer das neueste Modell sein: Vorgängermodelle unterscheiden sich in qualitativer Hinsicht selten von seinen Nachfolgern, sind aber oftmals um ein Vielfaches günstiger.
Gründe für die hohen Kostenunterschiede der Bundesländer
Laut der Studie fallen in Niedersachen mit einer Summe von 27.335,18 Euro fast doppelt so hohe Kosten an als für das Schulleben in Mecklenburg-Vorpommern. Der Hauptgrund dafür ist im Grundgesetzt verankert, nachdem die Länder selbst über das Bildungssystem und eventuelle Zuschüsse dafür bestimmen können. So herrscht in einigen Regionen die sogenannte Lernmittelfreiheit, wodurch die Kosten für Schulbücher entfallen. Gleiches gilt für Hortgebühren, deren Berechnungsgrundlage sich ebenfalls stark von Bundesland zu Bundesland unterscheidet. Bei Spitzenreiter Niedersachsen werden beispielsweise fast 14.000 Euro fällig, während die außerschulische Betreuung in Thüringen mit gerade einmal 2740,20 Euro zu Buche schlägt.