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Am 11. Spieltag war es endlich wieder soweit. Die ganze Liga blickte gespannt auf nur ein Duell – Borussia Dortmund gegen Bayern München. Eines ist klar, wenn der deutsche Rekordmeister auf seinen Dauerrivalen aus dem Ruhrgebiet trifft, ist immer Pfeffer im Spiel und die ganze Welt schaut zu. Doch in dieser Saison fand das Spiel unter geänderten Umständen statt. Erstmals seit 2012 standen die Borussen zum Zeitpunkt des Aufeinandertreffens vor den Bayern in der Tabelle.

Vertauschte Favoritenrollen

In den Tagen vor dem Klassiker mochte man seinen Ohren kaum trauen, wenn es um Spiel-Vorhersagen ging. Bayern Präsident Uli Hoeneß schob der Borussia die Favoritenrolle zu und sah seine Bayern als Außenseiter – ein ungewohntes Understatement aus München. Doch betrachtet man den bisherigen Saisonverlauf der beiden Mannschaften und vor allem die aktuellen Formkurven, muss man schon zugeben, dass der BVB die Spielzeit wesentlich besser gestartet hat. Nach zehn Spieltagen sind die Borussen ungeschlagen und grüßen mit 24 Punkten von der Tabellenspitze. Die Bayern hatten vor dem Gipfeltreffen bereits zwei Niederlagen auf dem Konto und lagen vier Punkte hinter den Schwarz-Gelben. Das wurde auch in Wettquoten von Betfair reflektiert. Doch wenn sich die Mannschaften vor ausverkauftem Haus gegenüberstehen sind alle Statistiken belanglos und es zählt nur noch der Einsatz.

Ein Spitzenspiel als Werbung für die Bundesliga

Zwar wollte keiner der Verantwortlichen von einem vorentscheidenden Spiel sprechen, allerdings hatte das Aufeinandertreffen einen wegweisenden Charakter. Bei einem Sieg der Bayern wären sie wieder bis auf einen Punkt an die Borussia herangerückt. Der BVB hingegen konnte den Rekordmeister auf sieben Punkte Abstand bringen. Vor über 81000 Zuschauern im ausverkauften Signal-Iduna-Park lieferten sich beide Mannschaften ein spannendes Duell bis zur letzten Minute. Nach dem Spiel waren sich alle Involvierten einig, dass es wohl kaum eine bessere Werbung für die Bundesliga geben könnte.

Zwei Doppelpacker und ein Joker

Das Spiel hielt was es versprach. Nach einem ausgeglichenen Beginn setzte sich Serge Gnabry auf dem Flügel durch und schlug eine butterweiche Flanke, die Robert Lewandowski per Kopf zum 1:0 verwerten konnte. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Halbzeit. Doch nach der Pause drehten die Borussen auf. In der 49. Minute glich Marco Reus per Elfmeter aus, doch schon kurz darauf erhöhte Lewandowski auf 1:2. Angetrieben von einem unermüdlichen Reus schafften die Borussen abermals den Ausgleich durch ihren Kapitän. Als Joker Paco Alcacer dann nach wunderbarer Vorarbeit von Axel Witsel das 3:2 erzielen konnte, gab es keinen Halt mehr auf der Südtribüne. Der wichtige Sieg gegen den Rekordmeister war zum Greifen nahe. Eine Schrecksekunde musste die Borussia noch überstehen, als Robert Lewandowski in der Nachspielzeit zum vermeintlichen 3:3 Ausgleich traf. Der Pole befand sich beim Abspiel allerdings in Abseitsposition, sodass Schiedsrichter Manuel Gräfe auf Freistoß für Dortmund statt Tor für Bayern pfiff.

Was bedeutet der Sieg für den BVB?

Mit dem Sieg konnte der BVB die Bayern also vorerst auf sieben Punkte distanzieren. Während die Borussen weiterhin auf der Tabellenspitze sitzen, steht der FCB derzeit nur auf Platz 5. Doch auch in Dortmund ist sich jeder bewusst, dass die Saison noch nicht vorbei ist, der Weihnachtsmann nicht der Osterhase ist, wie Uli Hoeneß  passend feststellte.