310.000 Besucher:innen kamen zur Grünen Woche 2025. Die Messe Berlin begrüßte zahlreiche hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, darunter sechs Bundesminister:innen sowie den neuen EU-Kommissar.
Zehn Tage lang drehte sich auf der Grünen Woche 2025 alles um Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau. Die internationale Leitmesse setzte drängende Themen wie globale Ernährungssicherheit, nachhaltige Landwirtschaft, innovative Technologien und die neuesten Ernährungstrends auf die Agenda von Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien. Sechs Bundesminister:innen kamen aufs Berliner Messegelände. In Anbetracht der bevorstehenden Bundestagswahlen nutzten zahlreiche Politikschaffende die Gelegenheit zum direkten Austausch. Der neue EU-Kommissar Christophe Hansen präsentierte seine Pläne für die Zukunft einer starken europäischen Landwirtschaft. Insgesamt informierten sich 310.000 Besucher:innen auf der diesjährigen Grünen Woche.
Die Messe verzeichnet damit einen Besucheranstieg von 13 Prozent im Vergleich zu 2024. 800 Essensstände, abwechslungsreiche Mitmachangebote sowie ein unterhaltsames und musikalisches Bühnenprogramm machten die Grüne Woche in ihrem 99. Jahr zu einem bunten Erlebnis für alle Sinne.
„Die Grüne Woche 2025 war ein voller Erfolg“, sagt Dr. Mario Tobias, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin GmbH. „Mit 310.000 Besucherinnen und Besuchern war die Resonanz überwältigend – ein toller Auftakt für unser Jubiläumsjahr. Denn die Grüne Woche feiert 2026 ihr 100-jähriges Bestehen. Deswegen gilt in den kommenden Monaten mehr denn je: Nach der Messe ist vor Messe.“
Impulse für Wirtschaft und Branche
Die Grüne Woche lockte Messegäste aus Berlin und darüber hinaus aufs Messegelände. Über 1.000 Reisebusse brachten Gäste aus ganz Deutschland nach Berlin. Die Besucher:innen zeigten sich kauffreudig. Die Pro-Kopf-Ausgaben stiegen auf über 160 Euro. Mehr als 1.800 Medienschaffende aus 26 Ländern berichteten von der Messe. Von den zusätzlichen Einnahmen durch die Messegäste profitierte auch die Berliner Wirtschaft – vor allem Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel. Die Grüne Woche 2025 war auch ein Anziehungspunkt für zahlreiche Influencer, die live von ihren Erlebnissen berichteten und die Vielfalt der Messe mit ihren Communities teilten.
Plattform für Dialog und gemeinsame Lösungsansätze
Die Grüne Woche 2025 bot erneut eine bedeutende Plattform für den Austausch über aktuelle Branchenthemen wie Biokraftstoffe, nachhaltige Landwirtschaft und die Stärkung der Ernährungssouveränität. Ein weiteres wichtiges Thema war die Maul- und Klauenseuche, die in zahlreichen Gesprächen zwischen Landwirt:innen und Expert:innen aus Politik, Wissenschaft und Veterinärmedizin intensiv diskutiert wurde. Gemeinsam wurden dabei Lösungsansätze und Präventionsstrategien entwickelt.
Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, unterstrich die Relevanz der Grünen Woche als Austauschplattform der Branche: „Die Grüne Woche war auch dieses Jahr ein beeindruckendes Schaufenster für die Vielfalt unserer Land- und Ernährungswirtschaft sowie des Gartenbaus – und ein Ort des Dialogs. Gerade in Zeiten großer Herausforderungen wie der Maul- und Klauenseuche zeigt sich: Wenn Politik, Behörden und Praxis an einem Strang ziehen, können wir gemeinsam Lösungen finden. Wir kommen voran, wenn wir nicht nur über Probleme klagen, sondern zusammen Lösungen suchen. Unsere Demokratie lebt von einem offenen, konstruktiven Dialog, der unser Land voranbringt. Unsere Landwirtinnen und Landwirte erwarten auch in Zukunft von der Politik Verlässlichkeit und Planbarkeit. Wir haben das Feld gut bestellt. Jetzt gilt es, diese Arbeit fortzusetzen.“
Auch in diesem Jahr zeigte die Bundesregierung starke Präsenz auf der Grünen Woche. Das Bundeslandwirtschaftsministerium, das Bundesentwicklungsministerium und das Bundesumweltministerium waren mit eigenen Sonderschauen vertreten. Insgesamt sechs Bundesminister:innen kamen zur Grünen Woche 2025: Neben Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft sowie Bildung und Forschung, kamen Annalena Baerbock, Bundesministerin des Auswärtigen, Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sowie Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr sowie Justiz. Erstmalig mit dabei war Christophe Hansen in seiner neuen Rolle als EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung.
Zahlreiche Ministerpräsident:innen der Länder sowie Vorsitzende der im Bundestag vertretenen Parteien waren vor Ort. In Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl nutzten zahlreiche Politikschaffende die Gelegenheit, um Präsenz zu zeigen, darunter Kanzlerkandidat Friedrich Merz und Spitzenkandidat Christian Lindner.
Internationale Bühne: Global Forum for Food and Agriculture (GFFA)
Die Grüne Woche 2025 zeichnete sich durch ein hohes Maß an Internationalität aus. Bestes Beispiel dafür war das Global Forum for Food and Agriculture (GFFA), das zum 17. Mal parallel zur Grünen Woche in Berlin stattfand. Unter dem Motto „Bioökonomie nachhaltig gestalten“ diskutierten rund 2.000 Expert:innen auf der internationalen Konferenz über zentrale Zukunftsfragen der weltweiten Land- und Ernährungswirtschaft. Höhepunkt war die Berliner Agrarministerkonferenz mit Vertreter:innen aus 63 Ländern. In ihrer gemeinsamen Abschlusserklärung bekräftigten die Agrarminister:innen unter anderem ihr Bekenntnis zum Pariser Klimaabkommen und zur Biodiversitätskonvention.
Branchenbühne für Land- und Ernährungswirtschaft
Die Spitzenvertreter der Ernährungs- und Landwirtschaftsbranche ziehen ein positives Fazit zur Grünen Woche.
„Die Grüne Woche ist nach wie vor der agrarpolitische Höhepunkt zu Beginn des Jahres. In zahlreichen Gesprächen und Begegnungen ging es um die großen Herausforderungen der Landwirtschaft, aber auch deren Lösungen. Natürlich spielte dabei auch die anstehende Bundestagswahl eine Rolle. Die Messebesucher konnten wieder einmal ein beeindruckendes Angebot an kulinarischen Highlights und Innovationen der Lebensmittelerzeugung genießen“, resümierte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes.
Der Lebensmitteleinzelhandel war auf der diesjährigen Grünen Woche mit Unternehmen wie der Schwarz Gruppe, Rewe und Edeka auf der Grünen Woche stark vertreten. Auch Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), äußerte sich positiv zur Veranstaltung: „Die Grüne Woche bleibt das Hochamt für Ernährung und Genuss. Die Verbraucher wollen Vielfalt und die Freiheit, selbst über ihre Ernährung zu entscheiden. Das belegt das große Interesse an den Themen unseres Standes.“
Grüne Woche als Testmarkt: Startups und Regionalkonzepte der Zukunft
Die Grüne Woche war 2025 eine Plattform für kreative Köpfe und zukunftsweisende Konzepte. Vor allem für Startups gewinnt die Verbrauchermesse zunehmend an Bedeutung: als Testmarkt für innovative Produkte und Lösungen. Das zeigt auch die wachsende Anzahl von eigenen Startup-Formaten im Rahmen der Länderauftritte von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Berlin. Weitere Beispiele waren der Innovatoren-Abend und die Startup Area der BVE sowie die Verleihung des Innovationspreises vom Forum Moderne Landwirtschaft, das den Auftritt für den Bauernverband organisiert.
Bei den Startup-Days, die die Grüne Woche gemeinsam mit der Andreas Hermes Akademie veranstaltet, punkteten vor allem Ideen für eine nachhaltige Zukunft. Gewonnen hat das Unternehmen ValueGrain aus Hamburg mit einer innovativen Idee zur Weiterverwertung ungenutzter Rohstoffe aus dem Brauereiprozess. Bei dieser Technologie wird der Biertreber zu einem flüssigen Mehl verarbeitet, das herkömmliche Mehle in Lebensmitteln ersetzt und vielseitig einsetzbar ist, etwa in Brot, Nudeln oder Fleischalternativen.
Mit dem Regional-Star Award zeichneten die Grüne Woche und die Fachzeitschrift Lebensmittel Praxis nachhaltige Regionalkonzepte aus dem Lebensmittelhandel aus. In der Kategorie Innovation gewann die „Nüsse von hier FS GmbH“ mit regionalen Walnüssen und Mandeln. In der Kategorie Handelskooperation ging der Preis an die „Edeka Südwest Stiftung & Co. KG“ für ihre Zusammenarbeit mit der Gärtnerei des Pestalozzi Kinder- und Jugenddorfs in Baden-Württemberg. Den ersten Platz in der Kategorie Verarbeitung erhielt die „Organic Veggie Food GmbH“ aus dem Chiemgau. Mit dem ersten Platz in der Kategorie Marketing wurde das „Café Schauwerk“ aus Brandenburg ausgezeichnet.
Zufriedene Aussteller und Gäste
Laut den Vorabergebnissen der repräsentativen Besucherbefragung zeigen sich mehr als 90 Prozent des Publikums (sehr) zufrieden mit ihrem Messebesuch und würden die Grüne Woche an Verwandte, Freunde und Bekannte weiterempfehlen. Ebenso viele loben das breite Angebotsspektrum. Neben Nahrungs- und Genussmitteln ziehen auch die Ausstellungsbereiche „Garten“, „Freizeit & Tourismus“ sowie „Haus- und Küchenbedarf“ zahlreiche Besuchende an. Weitere Publikumsmagneten sind die Sonderschauen: Sowohl die Blumenhalle und der Streetfood-Bereich als auch die aufgrund der Maul- und Klauenseuche umgestaltete Tierhalle sorgen für regen Andrang und zufriedene Gesichter.
Auch bei den Ausstellern ist das Feedback positiv: Gemäß der Vorabergebnisse der Ausstellerbefragung planen 9 von 10 Befragten eine erneute Beteiligung in 2026. Darüber hinaus wird der Grünen Woche ein hoher Nutzen bescheinigt und jeweils rund 90 Prozent bestätigen, die wichtigsten Ausstellungsziele „Darstellung des Unternehmens/ Imagepflege“ und „Information für Endverbraucher:innen“ erreicht zu haben. Zudem halten mehr als 4 von 5 befragten Ausstellern die Grüne Woche für (sehr) geeignet, um die Akzeptanz neuer Produkte beim Endverbraucher zu testen.
Trendsetter für grünes Essen und Leben
Die Grüne Woche 2025 setzte ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit. Der Ausstellungsbereich grünerleben präsentierte innovative Ansätze für ein ressourcenschonendes und bewusstes Leben sowie die Wiederverwendung und -verwertung von Materialien. Im Re-Use Superstore standen interaktive Upcycling-Workshops im Mittelpunkt. Sie luden Besucher:innen dazu ein, sich aktiv mit Umweltschutz und nachhaltigem Konsum auseinanderzusetzen.
Nachhaltigkeit spielte auch bei den kulinarischen Trends eine zentrale Rolle. Die kreativen Zero-Waste-Ideen – wie Pesto aus fermentierten Teeresten oder Würzsaucen aus Brotresten – zeigten, wie wertvoll vermeintliche Lebensmittelreste sein können. Alternative Proteinquellen wie Insekten, pflanzliche Produkte und Algen boten einen faszinierenden Einblick in die Ernährung der Zukunft. Den Trend zum „Clean Eating“ griff der neue FREE FROM-Bereich auf, wo eine breite Auswahl an allergen- und zuckerfreien Produkten zum Entdecken und Probieren einlud.
Ausblick: Grüne Woche feiert 100 Jahre
Die 90. Grüne Woche findet vom 16. bis 25. Januar 2026 statt. Sie feiert ihr 100-jähriges Jubiläum. Veranstalterin ist die Messe Berlin GmbH, unterstützt von den ideellen Trägern Deutscher Bauernverband (DBV) und Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).
Ein Bäcker steht mit Kindern an einem Tisch und flechtet Teigzöpfe
Auf der Grünen Woche wurde Jung und Alt ein buntes Programm geboten. Foto: Messe Berlin
Der Eingang der Blumenhalle umringt von Blumen, davor Besucher der Grünen Woche
Die Blumenhalle stand in diesem Jahr unter dem Motto "Blütenkiez Berlin". Foto: Messe Berlin
Ein Mann in Tracht hält schwarzen Knoblauch in die Kamera
Viele kulinarische Highlights aus aller Welt wurden präsentiert, wie schwarzer Knoblauch aus Kärnten. Foto: Messe Berlin
Über die Grüne Woche
Die Grüne Woche zählt bundesweit zu den traditionsreichsten Messen und zu den bekanntesten Veranstaltungen in Deutschland. Gegründet 1926 im Berlin der Goldenen Zwanziger, ist sie einzigartig als internationale Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Aussteller aus aller Welt präsentieren an zehn Veranstaltungstagen ein umfangreiches Produktangebot. Zudem gibt die Grüne Woche aktuellen gesellschaftlichen Fragen wie Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und nachhaltige Landnutzung eine Bühne. Die Grüne Woche ist Ausgangspunkt für das Global Forum for Food and Agriculture (kurz GFFA). Das GFFA ist die führende internationale Konferenz zu zentralen Zukunftsfragen der weltweiten Land- und Ernährungswirtschaft. Höhepunkt ist das Treffen von über 70 Agrarministerinnen und Ministern.
Vom 16. bis 25. Januar 2026 findet die 90. Ausgabe der Grünen Woche statt. Sie feiert dann ihr 100-jähriges Jubiläum.
Über die Messe Berlin
Seit 200 Jahren ist Berlin Messestandort, seit vielen Jahrzehnten einer der wichtigsten weltweit. Als landeseigene Messegesellschaft konzipiert, vermarktet und veranstaltet die Messe Berlin jedes Jahr hunderte Live-Events. Der Anspruch ist es, auf allen Veranstaltungen den Besucherinnen und Besuchern ein herausragender Gastgeber zu sein, bestmögliche Geschäftsimpulse zu geben und faire Bedingungen für alle zu gewährleisten. Dieses Selbstverständnis spiegelt sich im Unternehmensmotto: Messe Berlin – Hosting the World.