Der Direktor des Naturkundemuseums Potsdam, Dr. Jobst Pfaender, plant das Aquarium nach einer technischen Komplettsanierung am 16. November wiederzueröffnen. „Unser Ziel, bereits im Sommer zu öffnen, war sehr ehrgeizig und konnte auf Grund von Verzögerungen bei den einzelnen Sanierungsmaßnahmen, Lieferengpässen und dem Handwerkermangel leider nicht gehalten werden“ erklärt der Museumsdirektor. Geplant ist nun, das Aquarium mit beiden Räumen am 16. November zeitgleich mit der Eröffnung der Fotoausstellung „Geheimnisvolle Unterwasserwelt“ von Mario Merkel in der Treppenhausgalerie des Museums zu eröffnen.
„Als wir das Aquarium im November 2020 kurzfristig geschlossen haben, war nicht abzusehen, dass sich aus einer Baumaßnahme eine technische Komplettsanierung entwickeln würde“, erläutert Dr. Jobst Pfaender. Inzwischen wurden die zwei großen Aquarienscheiben sowie drei mittelgroße Scheiben im Januar 2023 ausgetauscht. Neue Abflussrillen im Boden sind ebenfalls Anfang des Jahres eingesetzt worden.
Ein neues Beleuchtungssystem für die einzelnen Becken wird Ende August eingebaut. Im Zuge der technischen Sanierung wird weiterhin die komplette Filtertechnik des Aquariums saniert und es werden alle Rohrleitungen ausgetauscht. Diese Arbeiten werden laut Planung im September abgeschlossen sein. „Vier von 17 Becken sind bereits in Betrieb und die ersten Fische konnten einziehen.
Für die Inbetriebnahme jedes Beckens müssen circa vier Wochen eingeplant werden, zunächst um chemische Stoffe und Lösungsmittel vom Scheibenwechsel und der neuen Dekoration herauszufiltern. Die Filtersysteme werden so getestet und spielen sich in den folgenden Wochen ein. Um eine optimale Leistung zu erzielen, ist es wichtig, dass sich erst filtrierende Mikroorganismen bilden, bevor die Fische in die Becken gesetzt werden“, betont Dr. Jobst Pfaender.
Neben der Aquarien-Technik wird voraussichtlich bis Ende September auch der Boden neu beschichtet. Das neue Beschriftungssystem an den Becken soll im Oktober montiert werden. Bereits 1965 wurde das Aquarium „Fische der Havelseen“ mit acht Becken eröffnet. Später wurde das Aquarium 1983 generalsaniert und auf 16 Becken erweitert. Mit der Wiedereröffnung im Jahr 2001 entstand das Aquarium mit 17 Becken im großen Raum und fünf Becken im kleineren Raum. Nach der jetzigen technischen Sanierung bleibt die Grundstruktur des Aquariums mit den jeweiligen Betonbecken jedoch unverändert.
Neugestaltet wird die Einrichtung in den jeweiligen Becken und es werden die brandenburgischen Gewässertypen mit ihren charakteristischen Fischarten und Merkmalen genauer erklärt. Im zweiten, kleineren Raum wird der Fokus auf inhaltlichen Themen liegen, dort soll beispielsweise die Evolutionsgeschichte der Fische erklärt werden. Auch ein interaktiver Bestimmungsschlüssel für Kinder und Erwachsene ist geplant.