Brandenburgs Ministerin für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Hanka Mittelstädt hat heute auf dem 25. Saatguttag des Landes Brandenburg die drei besten Saatgutunternehmen des Jahres 2024 mit dem Titel „Ausgezeichneter Saatbaubetrieb des Landes Brandenburgs“ ausgezeichnet. „Sie, geehrte Vermehrungsbetriebe, tragen mit Ihrer herausragenden Arbeit dazu bei, ertragsstabile und angepasste Sorten einem breiten Kreis von landwirtschaftlichen Betrieben in Brandenburg zur Verfügung zu stellen“, erklärte die Ministerin auf der gemeinsam vom Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz (MLEUV), dem Märkischen Saatgutverband Brandenburg e.V. und dem Landesbauernverband e.V. veranstalteten Tagung, die im Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) in Teltow stattfand.
Die Auszeichnung ging an die Agrargenossenschaft GeRoMe e.G. aus Dahme, Mark, den Landwirtschaftsbetrieb Hans-Joachim Schulz aus Oderaue und die Agrar-Erzeuger-Genossenschaft Kunow e.G.
Langjährige Erfahrungen
Die Agrargenossenschaft GeRoMe e.G. bewirtschaftet ca 2550 Hektar und kann auf eine langjährige Erfahrung in der Vermehrung verschiedener Kulturen wie Getreide, Gräser, Erbsen und Saatkartoffeln verweisen. Ihr kooperativer Ansatz über den gesamten Produktionsprozess, von der Aussaat über Düngung, Pflanzenschutz, Pflegemaßnahmen, Ernte, Lagerung bis hin zur Anlieferung zur VO-Firma sei beispielhaft, erklärte die Ministerin.
Der Landwirtschaftsbetrieb Hans-Joachim Schulz engagiert sich seit 35 Jahren bei der Saatgutvermehrung und ist bereits mehrfach mit dem Titel als „Ausgezeichneter Saatbaubetrieb des Landes Brandenburg“ ausgezeichnet worden. Zum Portfolio seiner Vermehrungskulturen gehören neben Getreide, Erbsen, Rüben und Öllein seit einigen Jahren auch verstärkt Gräser und Klee.
Die Agrar-Erzeuger-Genossenschaft Kunow e.G. vermehrt seit 20 Jahren Saatgut und erzielt dabei anerkennungsfähige Bestände bei Getreide- und Gräsersorten sowie Leguminosen.
Brandenburg blicke auf eine lange Tradition in der Saatgutvermehrung zurück, erklärte die Ministerin. Der Märkische Saatgutverband Brandenburg e.V. unterstützt dabei seit über 100 Jahren die Vermehrungsbetriebe in der Region. Hanka Mittelstädt: „Die Saatgutvermehrung bildet einen wichtigen Wirtschaftszweig im Land. Aktuell werden auf rund 10 500 Hektar Vermehrungsflächen vor allem Getreide und Gräser, aber auch Kartoffeln, Leguminosen sowie Öl- und Faserpflanzen vermehrt.“ Eine starke regionale Saatgutproduktion verbessere nicht nur die Anpassungsfähigkeit der brandenburgischen Landwirtschaft, sondern fördere auch die Biodiversität und verringere die Abhängigkeit von importiertem Saatgut.
Weg für genomische Techniken freimachen
Um die Branche für die Herausforderungen der Zukunft fit zu machen, müssten endlich die veralteten Gentechnik-Regelungen der EU reformiert und der Weg für die Pflanzenzüchtung mit Hilfe neuer genomischer Techniken freigemacht werden, forderte die Ministerin. „Die Herausforderung der nächsten Monate wird sein, endlich den rechtlichen Rahmen für einen verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Züchtungstechniken zu schaffen und so Züchtern zu ermöglichen, dieses Instrument einzusetzen“, sagte Hanka Mittelstädt. Brandenburg werde sich dafür einsetzen, diese Diskussion in einem faktenbasierten Dialog zu führen, der Chancen und Risiken angemessen berücksichtigt.