Ein erster Affenpocken-Fall wurde jetzt auch im Land Brandenburg nachgewiesen. Das Ergebnis wurde im Konsiliarlabor für Pockenviren des Robert Koch-Instituts bestätigt. Bei dem Betroffenen handelt es sich um einen 40-jährigen Mann aus Potsdam. Der Infizierte befindet sich in Isolation.
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher: „Es war zu erwarten, dass auch in Brandenburg Fälle von Affenpocken auftreten werden. Die Gesundheitsbehörden haben eng abgestimmt gehandelt. Das Infektionsrisiko für die breite Bevölkerung wird bei Affenpocken als gering eingeschätzt. Anders als bei Corona verbreiten sich Affenpocken-Viren nur bei sehr engem Kontakt. Wir mahnen aber zur Vorsicht. Personen, die möglicherweise Kontakte zu Infizierten hatten, empfehlen wir, genau auf Symptome zu achten und Kontakte vorsorglich zu reduzieren. Wer unsicher ist, sollte sich ärztlich beraten lassen.“
Mike Schubert, Oberbürgermeister Landeshauptstadt Potsdam: „Das Potsdamer Gesundheitsamt hat umgehend Kontakt zu dem Betroffenen aufgenommen und mögliche Kontakte überprüft. Der Infizierte und die ermittelten Kontaktpersonen befinden sich derzeit in häuslicher Absonderung. Nach den ersten Fällen in Deutschland war es nicht auszuschließen, dass dies auch in Potsdam passieren kann. Das Gesundheitsamt arbeitet auch in diesem Fall sehr eng mit dem Gesundheitsministerium, den Ärzten und Laboren zusammen, sodass alles für eine schnelle Eindämmung getan wird. Dem Betroffenen wünsche ich gute Besserung.“
Affenpocken sind eine seltene, von Tieren – vermutlich vor allem Nagetieren – auf Menschen übertragbare Viruserkrankung. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind selten, aber vor allem bei sehr engem Kontakt möglich. Seit Anfang Mai 2022 verbreitet sich das Virus erstmals in Europa von Mensch zu Mensch ohne eine epidemiologische Verbindung nach West- oder Zentralafrika. Die Inkubationszeit für Affenpocken beträgt etwa fünf bis 21 Tage. Erste Symptome der Krankheit sind Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Es kann großflächiger Hautausschlag dazukommen.