Nordhrein-Westfalen - PM. der Polizei Siegburg (ots) - Nach dem Großbrand am Hohlweg in Siegburg am 07.08.2018, bei dem insgesamt 32 Menschen verletzt wurden, wurde nun eine Ermittlungsgruppe des Polizeipräsidiums Köln mit der Klärung der Brandursache beauftragt. Die Ermittler werden durch Brandexperten des Landeskriminalamtes NRW unterstützt. Bereits gestern während des Brandes waren Kripobeamte aus Köln und dem Rhein-Sieg-Kreis vor Ort und haben erste Informationen gesammelt sowie Zeugen vernommen.
Die Brandursache ist nach wie vor unklar. Mit hoher Wahrscheinlichkeit spielten der zur Brandzeit herrschende Wind und Luftverwirbelungen vorbeifahrender Züge eine Rolle bei der Ausbreitung des Feuers. Die Kripo sucht dringend weitere Zeugen, die Hinweise auf die Brandentstehung an der Bahnböschung geben können. Hinweise nehmen das Polizeipräsidium Köln unter Tel.: 0221 229-0 oder die Polizeiwache Siegburg unter Tel.: 02241 541-3221 entgegen. Am heutigen Mittag machten sich Innenminister Herbert Reul, Landrat Sebastian Schuster und Bürgermeister Franz Huhn ein Bild von dem Schadensausmaß vor Ort, dankten den Einsatzkräften und sagten den Opfern Unterstützung zu.
Zu den polizeilichen Einsatzmaßnahmen waren rund 260 Beamtinnen und Beamte eingesetzt, insbesondere um eine weiträumige Verkehrssperrung einzurichten, damit die Maßnahmen von Feuerwehr und Rettungsdiensten schnell und reibungslos ablaufen konnten. Dazu erhielt die Kreispolizei Unterstützung aus umliegenden Polizeibehörden und von der Bereitschaftspolizei NRW. Neun Polizistinnen und Polizisten wurden bei der Evakuierung der Bewohner leicht verletzt, weil sie Rauchgase eingeatmet hatten. Inzwischen geht es ihnen wieder gut.
Stadt Siegburg - Zusammen mit Landrat Sebastian Schuster und dem unmittelbar nach der Schreckensnachricht aus dem Urlaub zurückgekehrten Bürgermeister Franz Huhn besuchte NRW-Innenminister Herbert Reul den Unglücksort auf dem Brückberg, brachte gegenüber den Betroffenen seine Bestürzung zum Ausdruck und unterhielt sich intensiv mit einer an der Brandstelle tätigen Abordnung der Siegburger Feuerwehr, der er, ebenso wie allen 550 Einsatzkräften, für die professionelle Arbeit bei großer Hitze dankte. "Die Stadt hat in kürzester Zeit viele Hilfen auf die Beine gestellt, die Kreissparkasse und die Bahn möchten finanziell unterstützen. Jetzt muss die Brandursache geklärt werden. Ich bitte diejenigen, die den Ursprung des Feuers beobachtet haben, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen." Kontakt zur Siegburger Polizei unter 02241/541-0. Das Presseaufkommen beim Rundgang des Ministers aus Düsseldorf war gewaltig. Mindestens 60 Personen umfasste der Tross.
Stadt bringt 13 Personen unter - große Hilfsbereitschaft Siegburg. Der Großbrand auf dem Brückberg, unmittelbar an der Böschung zur ICE-Strecke, ist seit 19 Uhr in der Gewalt. Die Kräfte ziehen sich zurück, einige sind noch länger mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Am Abend konnten die vor dem Rauch in die Kolping-Schule geflüchteten Brückberger in ihre Häuser zurück.
Acht Gebäude sind stark in Mitleidenschaft gezogen worden. 15 Personen müssen für die Nacht untergerbacht werden, zwei schlafen bei Verwandten, 13 Brandopfern vermittelte die Stadt Unterkünfte. Das Angebot aus der Bevölkerung ist überwältigend. Viele Siegburgerinnen und Siegburger sowie Hilfsbereite aus der Umgebung boten Zimmer oder auch Ferienwohnungen an. Mitarbeiter des Bauhofs fahren sie allesamt zu den Übernachtungsplätzen. Auch mit kleineren Wohltaten, gleichwohl mit hohem Symbolwert, brachten sich die Bürgerinnen und Bürger ein. Viel Wasser wurde herbeigeschafft, ein tolles Zeichen an diesem heißen Tag. Mehr als 500 Einsatzkräfte waren Stunden vor Ort. Feuerwehr aus der gesamten Region, auch aus Bonn und dem Oberbergischen. Sanitäter, DRK, Katastrophenschutz, viel Polizei, auch eine Hundertschaft.
Helikopter kreisten. Notfallseelsorger waren schnell vor Ort. Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg rief stündlich zur Lagebesprechung im Pfarrsaal von St. Josef. Ausgangspunkt des Feuers war nach Expertenmeinung der Böschungsbereich der Bahn, die Seite zum OBI, Wilhelmstraße. Dann flogen die Funken auf die Schienenseite zum Brückberg, erklommen auf breiter Front den Wall, griffen auf die Häuserzeile über. Aufgrund der Trockenheit ging es rasend schnell, der Wind verschlimmerte die Sache. Als die ersten Retter um kurz vor 15 Uhr eintrafen, schlug ihnen eine regelrechte Feuerwand entgegen.
32 Personen wurde verletzt, erlitten eine Rauchgasvergiftung. 23 von ihnen kamen im Krankenhaus, fünf wurden auf der eingerichteten Betreuungsstelle behandelt. Unter den Verletzten befanden sich fünf Polizisten und drei Feuerwehrleute. Stundenlange Sperrung der umliegenden Straßen und der Bahnstrecke Siegburg-Köln. Ganz aktuell kommt an Informationenrein: Zwei Dachstühle werden nachgelöscht, die Kollegen am Bürgertelefon zählten 200 Anrufe. Die Polizei sichert die Brandhäuser, der Bauhof der Stadt brachte eine große Ladung Absperrgitter herbei.