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Nicht nur über die bevorstehenden Feiertage, sondern auch über das gute Wetter können sich die Deutschen gerade freuen. Zeit für eine ausgiebige Motorradtour. Bevor es losgeht, sollten Fahrer jedoch Fahrzeug, Ausrüstung und auch den Versicherungsschutz überprüfen. Frank Mauelshagen, Kfz-Experte von ERGO, gibt einen Überblick. Unfallexperte Dimitar Gouberkov weiß, worauf beim Versicherungsschutz zu achten ist.

Technischer Check

Liegt die letzte Tour schon ein Weilchen zurück, steht eine gründliche technische Überprüfung von Maschine und Ausrüstung an. Am besten beginnt der Fahrer mit der Reinigung des Bikes und einem kritischen Blick auf die Reifen: Ist die Profiltiefe noch ausreichend? Sind die Ventilkappen vollständig? Sind Schäden an Flanken oder Laufflächen vorhanden und wie sehen die Bremsbeläge aus? „Auch der Reifendruck ist wichtig. Empfehlungen dazu gibt der Reifenhersteller“, so Frank Mauelshagen. Ebenfalls überprüfen sollten Motorradfahrer die Batterie. Hinzu kommt ein Check von Licht, Hupe, Öl, Kühlmittel und Bremsflüssigkeit. Nach dem Bike gehört die Ausrüstung auf den Prüfstand: Ist der Helm noch schadenfrei? Bei Kratzern auf dem Visier ist ein Austausch unerlässlich, um eine gute Sicht zu gewährleisten. Auch Schuhe, Handschuhe und Motorradkleidung sollten ohne Schäden sein, um die Sicherheit nicht zu gefährden.

Noch sicher auf dem Bike?

Nach den Wintermonaten ohne Touren und den Einschränkungen durch die Corona-Krise ist bei vielen Fahrern das Gefühl für das Motorrad ein wenig „eingerostet“. Der Kfz-Experte empfiehlt: „Auf einem großen, leeren Parkplatz ein paar Runden drehen oder sogar ein Fahrsicherheitstraining mitmachen.“ Es gibt sowohl Basis- und Fortgeschrittenenkurse, aber auch Angebote für junge Fahrer. „Selbst für erfahrene Biker kann das hilfreich sein“, so Mauelshagen. Denn die Teilnehmer trainieren auch, Gefahrensituationen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Generell ist es nach einer längeren Pause hilfreich, das Einschätzungsvermögen für Bremsweg, Geschwindigkeit, Kurven, Schräglagen oder Straßenverhältnisse wieder zu üben. Bei der Auswahl des Kurses sollten Motorradfahrer darauf achten, dass der Anbieter nach den Richtlinien des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) schult. 

Fahrweise anpassen

Hauptursache für Motorradunfälle sind hohe Geschwindigkeiten und eine riskante Fahrweise. Zudem ist das Unfallrisiko bei einem Motorrad laut Unfallstatistik dreimal höher als bei einem Pkw. Wer sicher unterwegs sein möchte, sollte daher Folgendes beachten: Bei jeder Fahrt sollte das Motorrad zunächst „warmgefahren“ werden, denn beispielsweise die Reifen benötigen eine Mindesttemperatur. Während der ganzen Fahrt gilt: Volle Konzentration auf das Fahren, Ablenkungen und Störungen sind tabu. Auch vorausschauendes Fahren und der Verzicht auf mögliche Vorrechte können Unfälle vermeiden. Zusätzliche Schutzausrüstung wie Rücken- und Knieprotektoren und hochwertige Motorradkleidung können vor schweren Verletzungen schützen. Und nicht zuletzt gilt: Ausreichend Abstand halten kann Leben retten!

Risiken vorbeugen

Eine Kfz-Haftpflichtversicherung ist auch für Motorräder gesetzlich vorgeschrieben. Sie haftet allerdings nur für Personen-, Sach- und Vermögensschäden Dritter, die der Fahrer verschuldet hat. „Kommen Motorradfahrer bei einem Unfall zu Schaden, den sie selbst verursacht haben, zahlt die Versicherung die Folgekosten nicht“, erläutert Dimitar Gouberkov. Daher ist es ratsam, eine private Unfallversicherung abzuschließen. „Sie unterstützt Betroffene bei der Bewältigung der finanziellen Folgen und auch mit umfangreichen Assistenzleistungen wie einem Fahrdienst, zum Beispiel bei Fahrten zu Ärzten, haushaltsnahen Hilfen, Pflegeleistungen und Reha-Maßnahmen“, so der Unfallexperte. Damit es bis zur nächsten Tour nicht allzu lange dauert.